Meine DIY-Musikbox für Dungeon Master

Für meine D&D Spiele habe ich für mich als Dungeon-Master eine Tonuino-Box gebaut. Tonuino ist ein auf Arduino basierendes Open-Source-Projekt zur Herstellung eines Musikabspielgerätes, das man unter anderem mit RFID-Chips steuern kann. Auf die Idee für das Projekt bin ich gekommen, weil ich eine Offline-Alternative zu den Tonieboxen für meine Tochter gesucht habe. Sie hat eine Tonuino-Box zu Weihnachten bekommen und die Einfachheit der Bedienung hat mich überzeugt, dass ich das auch gut für meine D&D Kampagnen verwenden kann. Man kann einfach über Karten, die man auf den Sensor legt, kontrollieren, was abgespielt werden soll, es hat keinen Bildschirm oder andere Ablenkungen, die Batterie, die ich eingebaut habe, hält schätzungsweise 40 Stunden durch. Ich kann RFID Chips auf alles kleben, was ich will und z.B. auch unter Monster-Miniaturen kleben und so Bösewichtern einen eigenen Soundtrack geben. Ich muss mein Handy nicht herausholen, um Musik abzuspielen oder mich mit Bluetoothverbindungen rumschlagen. Es erleichtert mir die Arbeit am Spieltisch.

Man muss aber auch vorher viel vorbereiten. Die Technik selbst zusammenzubauen, dauert keine Stunde. Die Hülle zurechtzuschneiden, dauert etwas länger und am längsten dauert es, die Musik zusammenzustellen, die man haben will. Die Musik spielt man dann auf eine Micro-SD Karte, die in den Tonuino kommt und auf die man dann über die RFID-Chips zugreift.

Die ganze Box hat mich ungefähr 100 € gekostet. Sie ist also nicht unbedingt eine billige Alternative. Für die, sich sowas selber bauen wollen, hier sind meine Bauteile (die Links sind alle ohne Affiliate oder so einen Kram):

Dazu habe ich noch die TonUINO NFC Tools für Android installiert. Das ist kostenlos und macht es sehr einfach, die RFID Karten zu programmieren, damit diese dann die Musik abspielen: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.mw136.tonuino&hl=de&gl=US

Ich als Technikleihe konnte die Box problemlos zusammenbauen. Beim Löten habe ich meinen Schwiegervater um Hilfe gebeten, da ich nicht einmal einen Lötkolben zu Hause habe. Wenn man ein bisschen technisches Verständnis hat, kann man das auch selbst machen.

Nach dem Zusammenbau geht man auf Tonuino.de und klickt auf das AiO-Plus Update, um die Firmware problemlos auf den TonUINO aufzuspielen. Dort lädt man auch gleich die Sprachdateien für die SD Karte herunter und ein SD Formatierungs-Programm.

Die Musik, die man dann herausgesucht hat, kann man mit dem Tino-Tool für den Tonuino vorbereiten: https://discourse.voss.earth/t/tinotool-windows-gui-zum-sd-karte-befuellen/2400

Der Tonuino “will” nämlich, dass man die Musik auf eine bestimmte Art und Weise ablegt.

Sie wird in Ordnern von 01 bis 99 abgelegt und in den Ordnern kann man dann die Musik als .mp3-Dateien ablegen, die von 001 bis 999 beginnen, also z.B. 001-SupertolleMusik.mp3 – die Ordner und Dateien müssen fortlaufend nummeriert sein, es dürfen keine Lücken dazwischen sein. Das heißt, man kann in Ordner 01 Lieder von 001 bis 87 haben, in Ordner 02 dann Lieder von 001 bis 357. Was man nicht machen darf, ist, Musik in Ordner 01 zu haben, 02 wegzulassen und dann erst wieder Ordner 03 zu befüllen.

Über die NFC-Anwendung sagt man dann der Karte, sie soll Ordner 02 abspielen oder Ordner 01, Song 33 oder Ordner 3 Songs 12 bis 89 in dieser Reihenfolge oder in zufälliger Reihenfolge.

Wer Probleme beim Zusammenbau hat, kann über das TonUINO Forum https://discourse.voss.earth/ immer Hilfe bekommen.

Zur Hülle:

Sie sieht nicht perfekt aus. Es ist sozusagen noch work in progress. Ich bin nicht der beste Handwerker. Aber alles funktioniert. Und das Gute ist: Man kann alle Teile herausnehmen und in eine neue Box einbauen. Man kann die Teile auch reparieren. Meine Tochter hat ihre Box schon ein paar Mal heruntergeworfen und ich konnte sie ohne Probleme reparieren (Kabel locker, Stift verbogen…). Das ist der große Vorteil, wenn man es selbst zusammengebaut hat. Man weiß, wie es funktioniert. Die Grafik habe ich versucht, mit einem Foto Transfer Potch-Set aufzutragen. Ich glaube, ich war nicht geduldig genug oder habe nicht genug von dem Potch verwendet. Bei einer anderen Box hat es besser geklappt.

In der Praxis

Ich habe die Box jetzt vorletztes Wochenende das erste Mal in meiner neuen Spelljammer-Kampagne verwendet und sie hat genauso funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich musste keine Gedanken mehr darauf verschwenden, welche Musik laufen soll. Es lief alles einfach und problemlos, genauso, wie ich es mir gewünscht habe.

Wenn ihr eigene coole DIY Projekte für eure Rollenspiele oder Fragen, Anregungen oder Diskussionsbedarf habt, hinterlasst einfach einen Kommentar.

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A.B. Funings Blog