Tag 58 – der Gnollschamane

Nachdem uns die magische Falle ausgeschaltet hatte, wurden wir von einem gnollischen Schamanen gefangen genommen – ich kann ihn nur als monströs beschreiben.

Seine Kleidung war mit Knochen und Tierfellen verziert, seine Zähne waren scharf wie Messer. Aber das Schlimmste waren die Werkzeuge, die er präparierte – dünne, messerscharfe Klingen, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließen. In der Nähe lag ein ausgetrockneter Gnollschädel, bedeckt mit Runen, die ich nicht verstand.

Der Schamane drehte sich langsam zu uns um, das Skalpell drohvoll in der Hand. Im flackernden Kerzenlicht konnte ich rostige Flecken auf dem Metall erkennen, als er auf uns zukam und mit rauer, tiefer Stimme im gebrochener Gemeinsprache sprach: “Ihr Eindringlinge in Land der Staubblütigen, ihr Yeenoghu Opfer werdet. Euer Leid uns große Macht geben!”

Das hyänenhafte Lachen des Schamanen klang wie eine Vorahnung unseres nahen Todes. Die Luft war erfüllt von einem fauligen Geruch und einer unheimlichen Stille, die nur von unserem flachen Atem unterbrochen wurde.

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A.B. Funings Blog