Tag 55 – Eingang zur Gnollhöhle

Der gewundene Aufstieg auf dem zerklüfteten Bergpfad hatte uns schnaufend und schwitzend zurückgelassen, unsere Wasservorräte waren bedrohlich niedrig. Als wir den letzten Felsvorsprung erklommen hatten, zeichnete sich der Eingang zum alten Minenschacht wie ein klaffender Schlund in der zerklüfteten Felswand des Berges ab.

Gnoll-Wachen, deren geflecktes Fell sich in das felsige Gelände einfügte, schritten den Eingang ab und hielten mit ihren scharfen Sinnen Ausschau nach Eindringlingen. Die umliegende Landschaft war karg, nur ein paar dürre Büsche und verkümmerte Bäume klammerten sich an den felsigen Boden.

Der Anblick einer verdorrten Gnoll-Leiche, die abgemagert und ausgetrocknet in ihrem Käfig lag, versetzte mich in Schrecken. Seine leeren Augenhöhlen schienen sich in meine Seele zu bohren, und ein Schauer lief mir über den Rücken. Was für verdorbene Kreaturen konnten ihrer eigenen Art so etwas antun?

Trotz unseres Unbehagens wussten wir, dass wir jetzt nicht mehr umkehren konnten. Es hieß, die verlorene Stadt Kyrthar Tahlketh liege tief in diesem Minenschacht, und unsere Streben nach Schätzen und Wissen verlangte, dass wir weitermachten. Mit angehaltenem Atem schlichen wir weiter, unsere Bewegungen so leise wie das Flackern einer Kerzenflamme.

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A.B. Funings Blog