Dungeons and Dragons – Honor Among Thieves: The Road to Neverwinter – ein kritischer Treffer – Review (20/20)

The Road to Neverwinter ist ein Prequel-Roman zum neuen Dungeons and Dragons-Kinofilm Honor Among Thieves, der demnächst in die Kinos kommt.

Und ich muss sagen, wenn Wizards of the Coast auf diese Weise ihre D&D-Marke monetarisieren will, bin ich voll dabei.

Road to Neverwinter ist nicht nur ein guter D&D-Roman, sondern auch ein guter Fantasy-Roman im Sword & Sorcery Genre an sich, und wenn die Qualität des Romans ein Indikator für die Qualität des Films ist, dann haben wir hier mit Honor among Thieves wahrscheinlich den ersten wirklich guten Dungeons & Dragons Kinofilm. (Disclaimer: Ich habe die englische Originalversion gekauft. Eine deutsche Übersetzung habe ich nicht gesehen, über die Qualität einer eventuellen Übersetzung kann ich nichts sagen, und ich habe weder ein Rezensionsexemplar noch sonst etwas von WotC erhalten, um diese Rezension zu schreiben).

Ich werde versuchen, die folgende Rezension so spoilerfrei wie möglich zu halten.

Zusammenfassung

Die Rahmenhandlung besteht darin, dass Edgin seiner Tochter eine Gutenachtgeschichte über die Abenteuer erzählt, die sie zusammen erlebt haben und wie ihre Familie zusammengewachsen ist. Der Rest der Geschichte ist also eine Erzählung von Edgin.

Edgin ist Vater, Witwer und muss sich allein um seine kleine Tochter Kira kümmern. Außerdem ist er ein ehemaliger Harper-Agent. Er begegnet Holga in eine Taverne, einer Barbarin, die von ihrem Stamm verstoßen wurde. Zwei verlorene Seelen, die sich finden, einander helfen und sich gemeinsam um Kira kümmern. Gemeinsam erleben sie Abenteuer, und mit jedem Abenteuer wächst die kleine Familie um ein weiteres Mitglied: um Forge, den Schurken, und um Simon, den Zauberer. So entsteht nach und nach eine kleine Abenteuergruppe, wie man sie aus vielen D&D-Kampagnen kennt. Insgesamt gibt es vier verschiedene Abenteuer, die sie gemeinsam erleben, wobei das letzte etwa 50% des gesamten Buches ausmacht.

Ja, gerade der Anfang ist nicht die typische D&D-Roman-Handlung. Es geht um Familie, um das Zusammenfinden, um persönliche und alltägliche Probleme, wie z.B. genug Essen auf den Tisch zu bekommen.

In den ersten 15 Prozent des Buches gibt es keinen einzigen Kampf. Ich finde, das ist eine mutige Entscheidung, aber sie geht voll auf. Es zeigt, dass Dungeons and Dragons mehr sein kann als „Tritt die Tür ein, töte das Monster und klau den Schatz“.

Die Charaktere sind im Kampf immer unterlegen, die Monster und Gegner sind immer stärker oder in der Überzahl und man muss die Kämpfe mit List und Planung bestehen. Da ich nicht spoilern will, werde ich hier nicht mehr verraten.

Aber wenn das Ganze eine D&D-Kampagne wäre, würde es mir gefallen.

Top

Insgesamt finde ich, dass der Roman perfekt das Gefühl vermittelt, wie sich eine D&D-Kampagne anfühlen würde. Man denkt, ja, das würde meine Gruppe auch machen. Gleichzeitig würde ich aber auch sagen, dass man den ganzen Roman lesen und verstehen kann, ohne vorher mit Dungeons and Dragons in Berührung gekommen zu sein. Es ist auch ohne D&D ein sehr guter Fantasy-Roman.

Die Charaktere machen alle Sinn, die Magie ist nicht übertrieben und löst alle Probleme unserer Helden, sie müssen die Probleme mit ihrem Verstand lösen und wenn sie dumme Sachen machen, bringt sie das in Schwierigkeiten. Man fühlt mit den Charakteren mit und hat nicht das Gefühl, dass sie flach sind, sondern echt.

Die Bezüge zum D&D Regelwerk sind da, aber nicht störend. Alles in allem ist der Roman gut geschrieben. Die Sprache ist natürlich und verständlich. Da habe ich schon ganz andere Fantasy-Romane gelesen.Die Handlung ist abwechslungsreich und nicht immer vorhersehbar, aber auch nicht unrealistisch.

Ich würde sagen, The Road to Neverwinter wäre eine perfekte kurze Fernseh- oder Netflix-Serie. Vielleicht 5 oder 6 Folgen.

Flop

An diesem Roman gibt es nicht viel zu kritisieren.

Es gibt ein paar Anachronismen, ein paar Beschreibungen, die modern wirken. Aber das sind so wenige einzelne Sätze, dass sie nicht weiter stören.

Man könnte sich vielleicht daran stören, dass gerade der letzte Heist nicht wirklich gut geplant ist und die Planung selbst eher überflogen wird, aber gleichzeitig würde das in vielen D&D Kampagnen auch so ablaufen.

Fazit

Mit Dungeons and Dragons – Honor Among Thieves – The Road to Neverwinter ist ein kritischer Treffer gelungen. Die Autorin Jaleigh Johnson hat hier eine natürliche 20 gewürfelt und ich werde mir ihre weiteren (D&D) Romane anschauen. Das Buch macht Spaß und ich kann Roads to Neverwinter jedem empfehlen, der D&D-Romane mag, der Sword & Sorcery-Romane mag und der einen Fantasy-Roman mit eher kleinem Fokus lesen möchte, mit persönlichen Geschichten und Low Stakes, wo mal nicht das Schicksal der ganzen Welt in den Händen der Protagonisten liegt. Auch für D&D-Neulinge und Neugierige ist der Roman gut geeignet, da er sehr gut vermittelt, wie eine D&D-Kampagne auf den unteren Stufen aussehen kann.

Wenn ihr Fragen, Anregungen oder Diskussionsbedarf habt, hinterlasst einfach einen Kommentar.

Damit ihr keinen Artikel verpasst, könnt ihr mir auf Facebook, Instagram, Mastodon oder Twitter folgen oder den RSS Feed meines Blogs abonnieren.

Euer A.B Funing

1 Gedanke zu „Dungeons and Dragons – Honor Among Thieves: The Road to Neverwinter – ein kritischer Treffer – Review (20/20)“

Schreibe einen Kommentar

A.B. Funings Blog